Going green
Die Firma LINSEIS hat sich zum Ziel gesetzt, ihre CO₂-Emissionen nachhaltig zu reduzieren und den Energiebedarf am Produktionsstandort Selb, der bisher überwiegend aus fossilen Energieträgern gewonnen wurde, deutlich zu senken. Um das zu erreichen, stellt sie nun einen wesentlichen Teil ihres Stromverbrauches von Kohlestrom auf die Nutzung von grünem Photovoltaikstrom um. Dafür wurde eine leistungsfähige PV-Anlage, bestehend aus fast 300 Solarpaneelen, auf dem Firmendach des Hauptverwaltungsgebäudes montiert. Das ohnehin vorhandene Flachdach liefert dabei eine ideale Fläche, um nahezu die maximale Leistung der Solarmodule nutzen zu können und somit genug Strom zu erzeugen, damit die Fertigung der LINSEIS Messgeräte künftig zu einem nicht unerheblichen Anteil mit grüner Sonnen-Energie versorgt wird.
Nach zweiwöchiger Installation durch die Firma Elektro Kästner GmbH aus Selb kann LINSEIS jetzt bereits von der eigenen Photovoltaik-Anlage profitierten und in den sonnigen Juni-Tagen konnte bereits ein wöchentlicher Ertrag von etwa 2500 kWh Strom erzeugt werden.
Nachhaltigkeit genießt in dem Familienunternehmen, das bereits in dritter Generation geführt wird, schon seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert. Dies spiegelt sich auch im aktuellen Produktportfolio wider, welches Messgeräte beinhaltet, die unter anderem zur Erforschung und Verbesserung nachhaltiger Energieträger genutzt werden können. So sind Messungen und Anwendungen unter Wasserstoffatmosphäre einer der jüngsten Schwerpunkte, die man sich gesetzt hat. Viele Kunden aus der Industrie müssen nämlich ihre Prozesse an neue Arten von Energieträgern anpassen, beispielsweise wenn ein Brennofen, der bisher mit Erdgas befeuert wurde, nun mit Wasserstoff betrieben werden soll. In der Regel braucht es dann nämlich erst einmal Versuche im Laborgerät, um den Prozess aufs Neue zu verstehen und Anlagen entsprechend auszulegen. Und genau hier kommt der Spezialist für thermische Analyse aus Selb ins Spiel.
Die Firma LINSEIS ist dabei grundlegend immer an Forschungs- und Kooperationsprojekten interessiert, die dazu beitragen, Produkte und Messverfahren zu entwickeln, die helfen, dem Klimawandel entgegenzuwirken und den CO₂-Fußabdruck nachhaltig zu verringern.
Mit dem Bau der effizienten Anlage auf dem Hauptgebäude kann die Firma jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Klimaschutz gehen und ihren Beitrag zum ehrgeizigen Ziel der Energiewende leisten.
Die Firma kann künftig 30 % ihres gesamten Strombedarfs (gemessen am Verbrauch im Jahr 2021) mit der 85kWp starken Anlage decken, welche das komplette Dach des Hauptgebäudes bedeckt und eine Größe von circa 425 m2 hat. Infolgedessen kann sie ihre CO₂-Emissionen stark reduzieren und spart künftig pro erzeugter Kilowattstunde Strom 627 Gramm Kohlendioxid ein, was einer Gesamtersparnis von ungefähr 53 Tonnen CO₂ Emissionen pro Jahr entspricht.
Geschäftsführer Florian Linseis betont, dass dies nur ein erster Schritt in Richtung Klimaneutralität ist und denkt bereits über weitere Modernisierungen nach. So ist das Dach der Produktionshalle ebenfalls noch ungenutzt und könnte für eine Erweiterung der PV-Anlage infrage kommen. Auch eine Umstellung des firmeneigenen Car-Pools von den derzeit genutzten Diesel-Fahrzeugen auf Elektrofahrzeuge, welche dann mit dem selbst produzierten Strom betrieben werden könnten, wäre perspektivisch durchaus denkbar. Immerhin wird ein nicht unerheblicher Teil der von der Firma produzierten Labor Geräte mit dem Firmen-Transporter zum Kunden angeliefert und das in der gesamten DACH-Region. Auch eine Umstellung der Heizung von derzeit Öl auf alternative Energieträger ist laut Florian Linseis durchaus vorstellbar. Hier will sich die Firma LINSEIS in engem Austausch mit dem neuen Wasserstoffzentrum in Wunsiedel über künftige Möglichkeiten der Strom- und Energiespeicherung sowie der Nutzung von Wasserstofftechnologie in der Industrie informieren.
Maßnahmen, wie diese zeigen, dass die Energiewende und der Klimawandel durchaus in der Industrie angekommen sind und Gehör finden, wobei ein schneller Ausstieg aus fossilen Energieträgern dennoch nur mittelfristig und nicht ohne Schwierigkeiten umgesetzt werden kann. Die Firma LINSEIS versucht jedenfalls, ihren Teil dazu beizutragen.