DIL L75 HP Hochdruck

Längenänderung unter Druck

Beschreibung

Auf den Punkt gebracht

Das Linseis Hochdruck Dilatometer DIL L75 HP eröffnet völlig neue Anwendungsgebiete in der Thermischen Analyse. Die Anlage kann Längenänderungen in einem Temperaturbereich von RT bis 1100/1400/1800°C und in einem Druckbereich bis 100/150 bar messen. Damit ist das Gerät das weltweit einzig verfügbare Hochdruck-Dilatometer. Ein Wasserdampfgenerator sowie komplexe Gassteuerungen sind selbstverständlich optional verfügbar.

Um weitere Informationen über Ihre Probe zu erhalten, können Sie das Messgerät natürlich jederzeit zur Analyse der Abgase mit einem Massenspektrometer (QMS) oder FTIR-System koppeln. Diese Kopplung wird mittels speziell integrierten Hard- und Softwarekonzepten von LINSEIS verwirklicht. Zur Interpretation der Ergebnisse stehen Ihnen dabei mehrere Bibliotheken zur Verfügung.

Unique Features

Messung von Längenänderungen bei
Temperaturen von RT bis
1800°C und Drücken bis 150 bar

Optionaler Wasserdampfgenerator
und komplexe Gassteuerungen

Kopplung mit Massenspektrometer
(QMS) oder FTIR-System zur
Analyse der Abgase

Integrierte Hard- und
Softwarekonzepte mit
umfangreichen Bibliotheken
zur Ergebnisinterpretation

Service-Hotline

+49 (0) 9287/880 0

Unser Service ist Montag bis
Donnerstag von 8-16 Uhr erreichbar
und Freitag von 8-12 Uhr.

Wir sind für Sie da!

Spezifikationen

MODELL

DIL L75 HP/1*

Temperaturbereich:RT bis 1100°C
Max. Druck:max. 150 bar
Vakuum10E-4 mbar
Probenhalter:Quarz < 1100°C, Al2O3 < 1750°C
Max. Probenlänge:50 mm
Probendurchmesser:7/12/20 mm
Anpressdruck:Bis 1000 mN
Messbereich:500 / 5000 µm
Auflösung:0,125 nm
Optionen:Pressure controllable Gas Mixing System (MFC´s)
Atmosphäre:inert, oxid. (nicht möglich mit Graphitheizer), red.,vakuum
*Spezifikationen hängen von den Konfigurationen ab

MODELL

DIL L75 HP/2*

Temperaturbereich:RT bis 1400/1800°C
Max. Druck:max. 100 bar
Vakuum10E-4 mbar
Probenhalter:Quarz < 1100°C, Al2O3 < 1750°C
Max. Probenlänge:50 mm
Probendurchmesser:7/12/20 mm
Anpressdruck:Bis 1000 mN
Messbereich:500 / 5000 µm
Auflösung:0,125 nm
Optionen:Pressure controllable Gas Mixing System (MFC´s)
Atmosphäre:inert, oxid. (nicht möglich mit Graphitheizer), red.,vakuum
*Spezifikationen hängen von den Konfigurationen ab

Öfen und Zubehör

  • Geräte zur Probenpräparation
  • Verschiedene Probenhalter (Größe, Material)
  • Schublehre für manuelle oder Online-Eingabe der Probenlänge
  • Verschiedene Gasboxen: manuell, halbautomatisch und MFC geregelt
  • Software-Option ratenkontrolliertes Sintern (RCS)
  • Verschiedene Rotations- und Turbomolekularpumpen
  • Möglichkeit des Betriebs unter 100% H2
  • LN2-Kühlung
  • Auswahl von verschiedenen Dilatometermesssystemen

Software

Werte sichtbar und vergleichbar machen

Die leistungsfähige, auf Microsoft® Windows® basierende LINSEIS Thermoanalyse Software übernimmt bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von thermoanalytischen Experimenten, neben der eingesetzten Hardware, die wichtigste Funktion. Linseis bietet mit diesem Softwarepaket eine umfassende Lösung zur Programmierung aller gerätespezifischen Einstellungen und Steuerungsfunktionen, sowie zur Datenspeicherung und Auswertung. Das Paket wurde von unseren hausinternen Softwarespezialisten und Applikationsexperten entwickelt und jahrelang erprobt. Dilatometerfunktionen
  • Glasübergang und Erweichungspunktbestimmung
  • Automatische Erweichungspunktabschaltung, frei einstellbar (Systemschutz)
  • Anzeige von absoluter oder relativer Schrumpfung oder Ausdehnung
  • Darstellung und Berechnung von technischem / physikalischem Ausdehnungskoeffizienten
  • Ratenkontrolliertes Sintern (Software-Option)
  • Sinterprozessauswertung
  • Dichtebestimmung
  • Automatische Auswerteroutinen
  • Systemkorrektur (Temperatur, Nullkurve, etc.)
  • Automatischer Nullpunktabgleich
  • Automatische Stempelanpressdruckregelung

Allgemeine Funktionen

  • Echtzeit-Farbdarstellung
  • Automatische und manuelle Skalierung
  • Darstellung der Achsen frei wählbar (z. B. Temperatur (x-Achse) gegen Delta L (y-Achse))
  • Mathematische Berechnungen (z. B. erste und zweite Ableitung)
  • Abspeicherung kompletter Auswertungen
  • Multitasking-Funktion
  • Multi-User-Funktion
  • Zoommöglichkeit verschiedener Kurvenausschnitte
  • Beliebig viele Kurven können zum Vergleich übereinander geladen werden
  • Online Help Menü
  • Freie Beschriftungen
  • EXCEL® und ASCII Export der Messdaten
  • Datenglättung
  • Nullkurven werden verrechnet
  • Cursor-Funktion
  • Statistische Kurvenauswertung (Mittelwertskurve mit Vertrauensintervall)
  • Tabellarischer Ausdruck der Daten und Ausdehnungskoeffizienten
  • Berechnung von Alpha Phys, Alpha Tech, relative Ausdehnung L/L0
  • Kurvenarythmetik, Addition, Subtraktion, Multiplikation

Messsystem

Anwendungsbeispiel: Zirkonoxidkeramik – Thermische Ausdehnung / RCS / Sintern

Bei Produktionsprozessen von High-Tech-Keramik ist die Simulation von Sinterprozessen von großem Interesse. Es ist sehr wichtig, die ideale Sinterrate und -temperatur zu kennen. Neben der Simulation ist die Messung und experimentelle Optimierung der Sinterbedingungen eine häufig verwendete Technik. Bei Verwendung des optionalen Softwarepakets RCS (Rate Controlled Sintering) ist es möglich, das kontrollierte Sintern mit einem Dilatometer gemäß der PALMOUR-III-Theorie zu programmieren. Die folgende Anwendung zeigt den Sinterprozess von ZrO2-Grünkörpern, einem typischen keramischen Rohmaterial.

In diesem Experiment wurde die Sinterrate durch die RCS-Software definiert und so programmiert, dass sie konstant gehalten wird. Die rote Kurve zeigt die Temperatur der Probe und somit die Heizrate. Die blaue und grüne Kurve zeigen die Längenänderung, die violette Kurve ist die Ableitung der Längenänderung. Die Probe wurde in einem horizontalen L75-Dilatometer linear erhitzt. Nach 50 Minuten begann der Sinterprozess bei etwa 900 °C. Die RCS-Software erhöhte die Heizrate, um ein lineares Sintern zu erreichen, bis die Sinterrate nach etwa 60 Minuten deutlich abnahm. Die Software senkte daraufhin die Heizrate und die Probenlänge erreichte schließlich nach etwa 180 Minuten ein Plateau, auf dem die Enddichte des nun gebrannten ZrO2 angegeben ist.

App. Nr. 02-001-004 DIL L75 HS – Zirconia – Rate controlled sintering (RCS)

Anwendungsbeispiel: Reineisen – Wärmeausdehnung/Curie-Punkt

Eisen ist eines der am häufigsten verwendeten Baumaterialien und eines der am häufigsten vorkommenden Metalle der Welt. Alle Stähle bestehen hauptsächlich aus Eisen, was bedeutet, dass die meisten Fahrzeuge und Gebäude mehr oder weniger aus Eisen bestehen. Die mechanischen Eigenschaften von Eisen machen es zu einem idealen Material für all diese Zwecke. Es ist sehr hart, stabil, leicht zu handhaben und kann im offenen Feuer geschmiedet werden. Die meisten Stähle enthalten verschiedene andere Metalle und Kohlenstoff in unterschiedlichen Mengen, wodurch sie viele Eigenschaften wie Farbe, Härtegrad, chemische Beständigkeit und vieles mehr aufweisen. Natürlich ist Eisen eines der bekanntesten Materialien und die Analyse von Eisen und Stählen ist mehr oder weniger eine der häufigsten Anwendungen in der thermischen Analyse.

Diese Messung veranschaulicht die lineare Wärmeausdehnung (rel. ΔL – rote Kurve) und den Wärmeausdehnungskoeffizienten CTE (blaue Kurve) der Eisenprobe unter Argonatmosphäre. Die Heizrate betrug 5 K/min. Oberhalb von 736,3 °C (Maximum des CTE) wird eine Schrumpfung festgestellt, die auf einen Phasenänderungseffekt zurückzuführen ist, der auch als Curie-Punkt bekannt ist. Die Differenz zwischen dem gemessenen und dem Literaturwert lässt sich auf eine Verunreinigung der Probe und geringe Spuren anderer Elemente zurückführen, die enthalten waren.