Bei Produktionsprozessen von High-Tech-Keramiken ist eine Simulation von Sinterprozessen von besonderem Interesse. Es ist sehr wichtig, die ideale Sintergeschwindigkeit und Sintertemperatur zu kennen. Neben der Simulation ist die messtechnische und experimentelle Optimierung der Sinterbedingungen eine häufig verwendete Technik. Mit dem optionalen Softwarepaket RCS (Rate Controlled Sintering) ist es möglich, das kontrollierte Sintern mit einem Dilatometer nach der PALMOUR III Theorie zu programmieren. Die folgende Anwendung zeigt den Sinterprozess eines ZrO2-Grünkörpers, eines typischen keramischen Rohstoffs.

In diesem Experiment wurde die Sinterrate durch die RCS-Software definiert und so programmiert, dass sie konstant gehalten wurde. Die rote Kurve zeigt die Temperatur der Probe und damit die Aufheizrate.

Die blaue und grüne Kurve zeigen die Längenänderung, die lila Kurve ist die Ableitung der Längenänderung. Die Probe wurde in einem horizontalen Dilatometer L75 linear aufgeheizt.

Nach 50 Minuten begann der Sinterprozess bei etwa 900°C. Die RCS-Software erhöhte die Heizrate, um eine lineare Sinterung zu erreichen, bis die Sinterrate bei etwa 60 Minuten deutlich abfiel.

Die Software senkt dann die Heizrate und die Probenlänge erreichte schließlich ein Hochpunkt bei etwa 180 Minuten, an dem die endgültige Dichte des nun verbrannten ZrO2 gegeben ist.

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