Glas ist ein einzigartiges Material. Es existiert normalerweise als amorpher Feststoff, was bedeutet, dass Glas ein nicht kristallines und nicht flüssiges Material ist, weil die Moleküle eine feste Struktur, aber keine Kristallstruktur haben.
Infolgedessen weist Glas Eigenschaften auf, die ebenso einzigartig sind: Transparenz, einen sehr geringen Wärmeausdehnungsgrad sowie einen niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten.
Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag, dass es aufgrund seiner amorphen Natur einen niedrigen Schmelzpunkt haben könnte, behält Glas seine mechanischen Eigenschaften auch noch bei hohen Temperaturen. Diese Eigenschaft machte es schon zu Beginn menschlicher Kulturen zu einem beliebten Material.
Natürlich gibt es heutzutage viele besondere Arten von Glas mit verschiedensten Eigenschaften für viele spezielle Anwendungszwecke. Daher ist es wichtig, das genaue Verhalten jeder Glasart zu kennen.
Eine Glasstabprobe wurde hier mithilfe von Schubstangen-Dilatometrie gemessen. Die Probe zeigt eine lineare Ausdehnung bis zu etwa 575 °C, gefolgt von einem plötzlichen Ausdehnungsanstieg.
Dies ist das typische Verhalten vieler Glasproben. Unmittelbar vor Einsetzen des Schmelzens und vor dem Maximum an Expansion zeigen die Proben diese Veränderung in der Expansionsrate, es handelt sich dabei um die Glasübergangstemperatur.
Nach Erreichen des Expansionsmaximums beginnt das Glas zu schmelzen, sodass das Maximum als Erweichungs- oder Schmelzpunkt definiert werden kann.